Mit Akupunktur unterstützter Drogenentzug nach dem
NADA - Protokoll
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Geschichtliche Hintergründe
Schon in den 70er Jahren wurde Ohrakupunktur zur Behandlung Suchtkranker eingesetzt (Dr.H.L.Wen, Hongkong).
Die Kombination von 5 Punkten (genadelt an beiden Ohren) und das besondere Behandlungssetting wurde danach im staatlichen Lincoln Hospital (Bronx, N.Y.C.) entwickelt (Dr. Michael O. Smith und Mitarbeiter). Der neuartige Behandlungsstil hat sich als „Behandlung nach dem NADA-Protokoll“ etabliert und erweist sich als einfach, wirksam und ungefährlich.
Das NADA-Protokoll ist seit vielen Jahren auch in niederländischen und deutschen Krankenhäusern, Suchtberatungsstellen, Ambulanzen und Praxen hilfreicher Bestandteil des Behandlungskonzepts. Den Anfang machte 1991 die Fachklinik Bokholt (bei Hamburg), die erwachsene und jugendliche Drogenabhängige mit Akupunktur erfolgreich entzieht. Die dortigen positiven Erfahrungen führten zur Gründung der deutschen NADA 1993.
1999 wurde im Lincoln Hospital mit der „Perlentherapie“, einer einfachen Form von Akupressurbehandlung - ursprünglich für Kinder und Jugendliche entwickelt – begonnen. Sie wurde in einer Pilotstudie an verhaltensauffälligen, hyperaktiven und/bzw. unter Konzentrationsschwäche leidenden Kindern erfolgreich getestet.
Hier einige Einzelheiten:
Die Entwicklung des NADA-Protokolls reicht zurück auf die zufällige Entdeckung des Hongkonger Neurochirurgen H.L.Wen Ende der 60ger Jahre, dass Ohrakupunktur nicht nur die Symptome des Drogenentzugs bei Heroinabhängigen sondern auch das Verlangen nach dem Suchtstoff deutlich mindert. Angeregt durch die 1973 veröffentlichten Untersuchungen Wens entwickelte der Psychiater Dr. Michael Smith und seine Mitarbeiter am staatlichen New Yorker Lincoln Hospital ein spezielles ambulantes akupunkturgestütztes Entzugsprogramm für Drogenabhängige und erweiterte das ursprüngliche Akupunktursetting durch weitere Punkte und therapeutische Charakteristika. 1985 wurde die National Acupuncture Detoxification Association (NADA) gegründet, um den Einsatz des Lincolnmodells zu verbreitern und die Qualität und Verantwortung auf diesem Gebiet zu sichern.
"Behandlung nach dem NADA-Protokoll"

meint die wirkungsvolle Kombination von konventioneller Therapie mit der wiederholten
Anwendung von Ohrakupunktur in einem besonderen Setting:
- die Ohrakupunktur findet idealerweise in einer Gruppe statt, ist aber ebenso erfolgreich im Einzelsetting
- es werden bis zu 5 Punkten an beiden Ohren akupunktiert
- die Atmosphäre ist „nonkonfrontativ“ und getragen von Respekt
- eine Sitzung dauert 35-45 Minuten
- nonverbale Therapieform, auch einsetzbar bei Menschen, die (noch) nicht offen sind für eine verbale Kommunikation
- die Häufigkeit der Behandlung richtet sich nach Ziel und Möglichkeiten des Patienten, wobei eine täglich Behandlung während des Entzugs vorteilhaft ist.
Die spezifische NADA-Akupunkturbehandlung ist für viele Menschen ein leichterer Einstieg in den Ausstieg. Auch Patienten, die zu einer verbalen Therapie nicht oder noch nicht bereit sind, profitieren von der Behandlung. Kontaindikationen sind nicht bekannt. Gegenüber den positiven Wirkungen der Behandlung sind Nebenwirkungen (wie Pieksen und in einigen Fällen leichte Nachblutung) zu „verschmerzen“. In solchen Situationen kann eine Laser-Akupunktur teilweise unterstützend wirken.
Wie wirkt es?
Als sogenanntes NADA-Protokoll etablierte sich das Setting in nahezu allen Ländern der Erde und stellt vor allem auch für ärmere Gesellschaftsschichten eine kostengünstige und effektive Behandlungsform bei Sucht- und psychiatrischen Erkrankungen, Traumatisierungen und sich immer stärker auftretenden Stresserkrankungen dar.
Der NADA-Ohrakupunktur sind meistens unmittelbar zu spüren. Bei Suchterkrankungen wirkt sie unabhängig vom „Stoff“ (also bei Alkohol, Heroin, Kokain, Crack, Aphetaminen, Cannabis, Methadon, Medikamenten oder Kombinationen von Suchtmitteln) und hilft, u.a. Entzugssymptome besser zu ertragen.
Ohrakupunktur nach dem NADA-Protokoll
J hilft, mit Stress und Ängsten besser klar zu kommen,
J stabilisiert körperlich und seelisch,
J verbessert die Konzentration
J vermindert Ängstlichkeit
J fördert den natürlichen Schlafrhythmus,
J Suchtmittelabhängigen hilft es, „trocken/clean“ zu bleiben, da es das Suchtverlangen erheblich reduziert.
Das NADA-Protokoll findet daher in ganz verschiedenen Bereichen Anwendung: