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Zur Geschichte der Akupunktur
Die Geschichte der Akupunktur reicht mit Sicherheit bis ins Neolithikum zurück, möglicherweise noch weiter. Einem Mythos zufolge wurde die Akupunktur entdeckt, als einmal ein Soldat durch einen Pfeil verwundet wurde: man zog den Pfeil heraus, die Wunde heilte, und man beobachtete, dass gleichzeitig eine Krankheit in einer anderen Körpergegend geheilt wurde.
Plausibler erscheint es uns, dass man zunächst bemerkte, dass bei vielen Erkrankungen umschriebene Hautareale in anderen Körpergegenden eine stark erhöhte Empfindlichkeit zeigen; dass man dann feststellte, dass durch Massieren und Drücken dieser Hautbezirke auf die Organerkrankung zurückgewirkt werden kann - dass also zunächst die Akupressur entdeckt wurde. Und dass man dann herausfand, dass die therapeutische Wirkung sich durch Einstechen von Nadeln an den entsprechenden Stellen steigern und genauer steuern liess. Zunächst wurden Steinnadeln benutzt, später auch Knochen- und Bambusnadeln.
Die chinesische Medizin hat sich im Altertum von einer Volksmedizin zu einer professionalisierten Gelehrtenmedizin entwickelt. Eine erste umfassende Kodifizierung des medizinischen Wissens ist das Huang Di Nei Jing, zu deutsch Das Lehrbuch des gelben Kaisers für innere Medizin. Huang Di, der "Gelbe Kaiser", soll von 2697-2596 v. Chr. gelebt haben und wird von der Legende zusammen mit seinem Vorgänger Shen Nung und seinem Nachfolger Fu Hsi als "Begründer" der chinesischen Medizin bezeichnet. In Buchform niedergeschrieben wurde das Huang Di Nei Jing aber wohl erst um das dritte vorchristliche Jahrhundert ; man vermutet, dass es die Arbeit eines Kollektivs ist. Das Buch ist abgefasst in Form eines Dialogs zwischen dem gelben Kaiser und seinem Leibarzt und Premierminister Chi Po.
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